Montag, 27. August 2007

Denver

Unseren letzten Urlaubstag in Denver wollen wir nutzen um die Stadt ein bißchen anzugucken. Aus dem Lonely Planet und der offiziellen Denver-Fanzeitschrift suchen wir uns das bekannte Denver Museum of Nature + Science (wir vermuten, dass man hier mehr über die Geologie des Colorado Plateaus erfahren kann), den Zoo (dort gibt es angeblich die Bighorn Schafe, die wir in freier Natur nie gesehen haben) und die Downtown Walking Tour aus.

Weil es uns zu heiß ist und zu voll ist, lassen wir das Museum und den Zoo weg. Ist eh austauschbar...hoffen wir.

Der Stadtspaziergang beginnt am Civil Center von Denver. Dort steht das Denver Kapitol, das dem Washingtoner Kapitol nachempfunden ist und eine echt vergoldete Kuppel besitzt:


(Denver Capitol)

Gegenüber vom Kapitol ist ein hübscher, grüner Park mit massenhaft zahmen Eichhörnchen. Im Schatten unter den Bäumen schlafen Obdachlose und picknicken Familien. Gleich links um die Ecke ist die teure, neue, öffentliche Bibliothek von Denver und dort gegenüber das Kunstmuseum. Es sieht aus wie ein ausserirdisches Angreiferufo, das Design ist aber nur von Libeskind entworfen worden. Kuckt man nach rechts sieht man die Skyline von Denver Downtown (und unser Hotel)


(Denver Downtown)

Unser Weg führt vorbei am größsten USA Goldlager, dem US Mint. In diesem Gebäude wurden laut Beschreibung echte Bricksteine, Zement und 1 Tonne Stahl verbaut. Wow. Und? Immerhin sind die Wände 4 1/2 Fuß dick. Was heißt das jetzt? Tzzztzzz, die Amerikaner, bloß weil die ihre Häuser aus Pappe bauen...

Wir gehen zurück in Richtung der 16th Street, der Fußgängerzone, die wir schon von gestern kennen. Dort gibt es den R&F-Tower, einen aufwendig restaurieten Uhrenturm. Als dieser 1910 fertig gestellt wurde, war er der höchste Turm in Denver - jetzt nicht mehr. Wir laufen weiter Richtung Lower Downtown, oder LoDo, wie der Denveraner sagt. Dort gefällt uns sehr gut, ganze Strassenzüge bestehen aus viktorianischen 3-stöckigen Backsteingebäuden. Die Strassen sind baumgesäumt, es gibt Leute, die auf ihren Fahrrad rumkurven und wirklich nette Strassenkaffees (also nicht der Outdoor-Bereich vom Mc Donalds) und kleine Läden. Wir verdrücken bei Ted's Montana Grill unsere letzten Burger mit Büffel-Fleischpflanzl. Eigentlich trauere ich den Burgern nicht wirklich nach - langsam kommen sie mir zu den Ohren raus! Nee, die waren schon lecker. Danach trotten wir mit vollem Magen zurück in unser Hotel. Schade, denken wir, jetzt müssen wir zurück - ist ein gutes Zeichen, denn das heißt, der Urlaub war gut, nicht?


(LoDo)

Sonntag, 26. August 2007

Auf nach Denver

Diesmal gibt's nicht viel: Wir sind von Montrose direkt durchgefahren bis nach Denver. Unser Hotel Adam's Mark ist direkt downtown, im Zentrum, an der 16th Street Mall. Da wir nachmittags eintreffen gehen wir noch die 16th Street entlang spazieren. Sie ist wirklich bemerkenswert, denn es ist eine FUßGÄNGERZONE! Es sind Bäume gepfanzt und es gibt viele Kaffées in denen man draussen sitzen kann. Dem amerikanischen Geist kommt ein alle 90 Sekunden abfahrender, kostenloser Pendelbus entlang der Einkaufsmeile entgegen. Wir finden am Writer's Square ein niedliches italienisches Restaurant, wo wir ein unerwartet leckeres Essen zu einem vernünftigen Preis bekommen. Wir wählen dieses Restaurant auf Platz zwei unser schönsten Restaurants in den USA, unschlagbar an eins ist natürlich das Buffalo Bistro.

Satt und müde bewundern wir dann den Sonnenuntergang von Hotelzimmer aus. Seht ihr im Hintergrund die Rockies?


(Sonnenuntergang vom 8. Stock)

Monument Valley bis Montrose

Heute begeben wir uns ins Monumentvalley. Diese Gegend sieht laut "Let's Go Southwest" am ausserirdischsten überhaupt aus, sei uns aber am geläufigsten. Das käme von vielen, vielen Wild West Filmen, die diese Kulisse nutzten.

Übrigens läuft gerade Hulk im Fernsehen, wußtet Ihr, dass ein Stück der Verfolgungsjagd im Arches Nationalpark spielt? Unter dem eindrucksvollen Double Arch zertrümmert Hulk den ersten Hubschrauber, später flüchtet er sich in das Felslabyrinth "Fiery Furnace", das anschließend von noch mehr Hubschraubern geplättet wird. Ausserdem trampelt Hulk ganz viel von der kryptobiotischen Kruste platt, ich kann das nicht befürworten.

Also zurück zum Monument Valley: Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, belagerte erstmal ein Horde Indianerschafe die Strasse. Wir mussten die unzivilisierten Biester leider alle töten.


(Wer hat hier Vorfahrt?)

Weiter geht's zum Visitor's Center, wir werden erstmal durch den Souvenirladen geleitet, Indianerdecken, Indianerschmuck, Indianerkeramik, Indianergürtel, Indianerhinstellfiguren und John-Wayne-Tassen, John-Wayne-Uhren, John-Wayne-Aschenbecher, John-Wayne-T-Shirts, John-Wayne-Toilettensitze, ... Eigentlich fand ich nur die Papaufsteller richtig gut, die gab's aber nicht zu kaufen. Und ich hätte noch einen Sitz für John Wayne im Flieger gebraucht.

In einer ziemlich unprofessionellen und auch etwas lieblosen Ausstellung versuchen wir etwas mehr über das Leben der Indianer zu erfahren. Ich versuche mich an einigen Din-A4 Ausdrucken unter einer flackernden Neonlampe an der ersten, zweiten, dritten, vierten und fünften (spirituellen) Welt. Das ist die Navajo-Welt-Schöpfungsgeschichte. Ich glaube das ging so: alles fing an mit der ersten Welt es gab noch keine Lebewesen, eher Geister, in der zweiten Welt gab es dann Insekten, in der dritten blaue Vögel, in der vierten dann die größeren Tiere Elche, Bighorn Schafe etc. und zum Schluß, in der fünften Welt taucht dann der Mensch auf. Der Schakal ist der Neugierige, er hat ziemlich viel Kontakt mit den Menschen, dann irgendwann klaut er dem Wassermonster sein Kind und es gibt Ärger - nämlich eine große Dürre. Die Menschen bitten den Schakal das Kind zurückzugeben und dann wird alles gut.

Dann fahren wir durch's Monument Valley - auf einer Dirt Road - wir Rebellen! Na, ein bißchen mulmig ist uns schon, weil Dirt Roads von der Versicherung ausgeschlossen sind (nicht weitersagen). Die Schlaglöcher sind nicht ohne und oft drehen wir im losen Sand durch - aber das Auto wird so richtig schön dreckig. Das war eigentlich schon das Coolste am Valley. Es gibt natürlich tolle Felsen zu sehen, aber es ist immernoch brutal heiß und es macht nicht viel Spaß aus dem Auto auszusteigen. Ausserdem haben wir auch schon tollere Felsen gesehen. Hier trotzdem ein Eindruck:


(Wir machen ordentlich Dreck!)


(Canyonerooooooo, Canyonerooooo)

Nach dieser tiefen spirituellen Erfahrung packen wir uns wieder auf den Highway. Es geht über Mexican Hat (es gibt da einen Felsen der aussieht wie ein Mexikanischer Hut, deshalb) nach Cortez und dann weiter nach Durango. Zwischen letzteren beiden Städten liegt der Mese Verda National Park mit den größsten Puebloan (Anasazi)- Siedlungen, die in den USA gefunden wurden. Das die bekannteste ist Cliff Palace - ihr habt 100%ig schon Bilder davon gesehen. Es ist auch der einzige National Park, der ausschließlich aus archeologischen Gründen gebildet wurde. Ich möchte unbedingt eine Ranger geführte Wanderung in die (nur) 800 Jahre alten Ruinen machen, nur leider braucht man dazu Tickets aus dem Visitor Center, das in einer Stunder zumacht und dank einer Baustelle brauchen wir mindestens 1.5 Stunden dorthin. Toll. Dann eben nicht. Wir machen quasi auf der Hakke kehrt. Dann nächstes Mal.

Jetzt sind wir den Rockies schon wieder richtig nah und unser Weg schraubt sich immer höher in die Berge hinein. Endlich wieder vernünftige Temperaturen! Ouray ist ein richtig niedlicher Ort in den Bergen mit alten Steinhäusern, aber leider auch ein wenig teuer, so fahren wir weiter in die paar 1000 Einwohner-Stadt Montrose, wo wir für 60 Dollar übernachten und weitere 5 Dollar ein leckeres Essen aus der Mikrowelle genießen...hmmm.


(Bergbauruinen in den Rockies)

Besonders bewerkenswert war heute der krasse Unterschied zwischen der ausgedörrten Wüste am Monument Valley und dann die grünen Rockies, mit Wäldern, Seen und Bergwiesen - das sah alles noch mal doppelt so einladend aus, wie am Anfang unserer Reise.

On the road again...dumdum...

Und weiter geht's. Unser Ziel der Navajo Tribal State Park und darin das Monument Valley. Von Moab führt uns die Rout direkt am Natural Bridges National Park vorbei, deswegen kucken wir schnell mal rein. Die natürlichen Brücken sind hier durch Wasser entstanden, durch einen Fluß. Der Fluß bildet einen Canyon mit ganz starken Meandern, an den Kurven ist es immer schon feucht und im Winter gefriert das Wasser da auch mal. Das Gestein wird dadurch porös und irgendwann hat der Fluß ein Loch durch die Felswand gewaschen und er fließt geradeaus weiter. Alles klar?

Wir wollten auch eine Wanderung zum ältesten und filigransten der Bögen machen, zur Owachomo Brücke. Mir war es zu heiß - mir war ganz schummerig, also haben wir's gelassen. Man muss die Brücken allerdings von unten sehen, von oben ist es nicht sooo aufregend, denn da kann man die Maße schlecht abschätzen.


(Seht ihr den Bogen? Genau das meine ich.)

Durch die Wüste geht's weiter bis zum Navajao State - einem Navajo Indianer Reservat. Ich denke zuerst, die haben ja das beste Stück Land überhaupt abgekriegt (also ironisch) und, dass sie bestimmt hierhin vertrieben wurden. Stimmt aber nicht. Dieses Gebiet war schon immer angestammtes Navajo Gebiet, seit 1300 oder so. Vorher waren hier die Anasazi ansässig, ein Volk, dass hauptsächlich vom Ackerbau lebte. Anasazi heißt auf navajoisch soviel wie "alter Feind", ich leite daraus ab, die Stämme waren eher nicht so gut befreundet...


(John Wayne läßt grüßen, das Monument Valley)

Links und rechts der Strasse stehen schäbige Buden, in denen Frauen "original Indianderschmuck" (made in China) verkaufen. Kayenta selbst ist wieder eine dieser zersiedelten amerikanischen Städte - wer Indianerromantik erwartet ist hier falsch. Alles wie sonst auch. Der Supermarkt hat zwar einen Navajo Namen und die Kunden sehen indianisch aus, aber sie sprechen alle Englisch. Es gibt in dieser Kleinstadt auch ungefähr 5 Christliche Kirchen - nix Medizinmann.

Wir wollen noch den Sonnenuntergang im Monument Valley sehen, aber es kostet 5 Dollar pro Person und Tag und wir haben keine Lust für ne halbe Stunde gucken 10 Dollar zu zahlen, also schauen wir uns das von ausserhalb des Parks an. Allerdings sind wir total verwirrt wie spät es eigentlich ist. Eigentlich ist es Arizona-Zeit, also eine Stunde früher, oder später (?), und dann ist hier Sommerzeit - oder hat der Navajo Staat keine? ??? Egal, wir sind eine Stunde zu früh dran und drücken uns zum Zeitvertreib noch in ein paar der Indianerschmuck-Buden rum, ist aber gruselig...schließlich geht die Sonne unter in einen megakitschigrosagelbenfeuerspektakel.


(Ist das nicht schön?)

Donnerstag, 23. August 2007

Die Park Avenue und Canyonlands

Klingt alles ganz fancy...und ist es eigentlich auch :)

Wir haben spontan unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängert, auch noch den anderen Nationalpark, Canyonland, zu sehen. Ich frage mich wie das mit dem Uran hier ist...sind wir schon verstrahlt?

Im Frühstücksraum sind wir die einzigen Nicht-Asiaten, die anderen schmatzen gehörig an ihrem Frühstück. Dabei ist das gar nicht so toll. Es ist wieder ein kontinentales Frühstück. Wenigstens hat man eine ganz gute Auswahl: Toast (weiß, Weizen und Rosine), Kirsch-Bagel (bäääh) und French Toast und Muffins. Die Muffins fand ich am Anfang super, aber jetzt kommen sie mir zu den Ohren raus und meistens gibt es eh nur die doofen Bananenmuffins. Zum Glück gibt es Obstsalat - immerhin!

In den frühen Morgenstunden machen wir uns auf die Park Avenue im Arches Nationalpark zu erkunden. Vom Parkplatz geht es ein Flußbett hinunter, umgeben von glatten, hohen Felswänden. In diesem Nationalpark ist die Tierwelt an die Wüste angepasst; zu meiner Erleichterung gibt es hier keine Bären, aber dafür gibt es Berglöwen, Klapperschlangen, Skorpione und schwarze Witwen. Man darf sich laut der Parkinformation auf keine Flächen abstützen, die man vorher nicht gesehen hat und sollte auch die Füße nicht in dunkle Rillen stecken - weil da was Giftiges lauern kann. Ich werde natürlich auch gleich vom einem Spinnennetz angefallen: Ahhhhh! Ahhahhh! Die zugehörige Spinne konnte nicht gefunden werden. Dafür aber ein paar Gekos.


(Park Avenue in Utah)

Für den heißen Nachmittag haben wir uns die Canyonlands vorgenommen. Das Problem ist, der Green River und der Colorado River haben sich tief eingeschnitten in die Landschaft und bilden ein großes "Y". Der Park ist deshalb in 3 Gebiete eingeteilt, die nicht mit einander verbunden sind: Island in the Sky (ein Hochplateau), the Needles (Felsnadeln) und the Maze (das Labyrinth - der Let's Go schreibt: das ist was für "über-pioneers"). Da die Insel im Himmel am besten erschlossen ist entscheiden wir uns dafür. Am Visitorinformation Center sehen wir einen kurzen Film über die Entstehung des Parks und seine Flora und Fauna - interessant sind vorallem die Leute, die vor uns sitzen, denn die kommentieren den Film laut mit: "Oh, beautiful!" und Ähnlichem.

Es gibt außerdem einen kostenlosen "Don't bust the Crust"-Button, so steht's am Schaukasten. Als ich einen älteren Ranger danach frage, lächelt er väterlich an (ich bin mir jetzt ziemlich sicher der Button ist für Kinder gedacht) und meint ich müsse aber erst einen entsprechenden Test bestehen. Er schickt mich zurück zum Schaukasten, damit ich den Text durchlese. Also: die "Crust" ist ist ziemlich cool. Sie besteht aus einen symbiotischen Verbund von Cyanobakterien, Algen und Moosen. Die Bakterien bilden lange Fibern aus, die Sandkörner fangen und festhalten. So entstehen kapillare Zwischenräume in denen sich Kondenzwasser sammelt. Von diesem Wasser und Stickstoff und Kohlendioxid aus der Luft leben die dann. Der Boden ist also prima gegen Erosion geschützt und zudem bieten die kleinen Türmchen, zwischen den auch Platz für andere Pfanzensamen ist. Ganz schlimm ist es wenn dumme Touristen querfeldein trampeln und die Kruste kaputt machen. Gut, dass ich jetzt "Crust Embassedor" bin! Jetzt ist Schluß mit Rumtrampeln! (Mehr Info und Rasterelektronenmikrokopiebilder seht ihr hier)


(die dunklen Hubbel ist die cryptobiotische Kruste)

Nachdem bestandenen Test, geht's hinaus in die 100 F (37 °C oder so). Die Sonne brennt von Himmel und bei unserer kurzen Wanderung zum Mesa Arch teste ich mal ob es hilft das T-Shirt nass zu machen. André macht gleich wieder Witze von wegen Miss Wet T-Shirt, jajajaja. Klappt aber prima. Bis wir wieder am Auto sind ist das Shirt trocken und ich prima gekühlt! Canyonlands ist aber wirklich was für kältere Jahreszeiten! Es ist ziemlich leer, was ich angenehm finde nach dem Delicate-Arch-im-Sonnenuntergang gestern. Trotzdem, nach dem Grand Canyon und dem Bryce Canyon und dem Arches Nationalpark und bei der Hitze, sind wir abgespumpft. Wir schauen noch ein bißchen in die Tiefe des Canyons und fahren dann heim zur Dusche und zur Klimaanlage. Ahhhh! *seufz*


(Canyonlands, da unten ist irgendwo der Colorado River)

Mittwoch, 22. August 2007

The Arches Nationalpark

Ein kurzer Check der Wettervorhersage zeigt, dass es mit heute 19 °C um 6 Uhr losgeht, dann um 10 Uhr hat es 27 °C und dann um 12 Uhr 33°C und um 14 Uhr hat es dann 36°C und es wird immer, immer wärmer! Nachdem wir nicht um 6 aufstehen wollten, haben wir für die semiwarme späte Vormittagszeit die Autorundfahrt und kurze Laufstrecken eingeplant.

Zuerst haben wir das "North" und das "South Window" besucht (die Karte vonm Park gib's hier), ein kurzer Weg führt an beiden Bögen vorei. Wirklich toll! Und das funktioniert so: durch Hebung entstehen lange Risse im Gestein. Durch Erosion werden die Risse breiter, es entstehen Steinwälle. Dann entstehen durch abbröckelndes Gestein Löcher in den Wällen, die durch Wind, Wasser und Eis zu großen Felsbögen werden können. Derzeit ind im Park 2000 solcher Bogen katalogisiert. Das Nordfenster seht ihr hier (mit Leuten zum Vergleich):


(Nordfenster - kuckkuuuck!)

Hinter dem Südfenster führt ein Trampelpfad durch die Wüste, man muss kleinen Felstürmchen folgen, so wie in Tibet. Wir finden das klasse und bauen auch gleich einen:


(kleiner Turm mit großen Geschwistern)

Gleich über den Parkplatz kann man nach einem Kilometer durch roten Sand den Doppelbogen bestaunen - krass! Es ist jetzt 12 Uhr und auf dem Rückweg zum Parkplatz treibt es uns den Schweiß gehörig auf die Stirn - und nicht nur dahin! Wir flüchten uns in unser klimatisiertes Gefährt. Am Sanddune Arch quälen wir uns noch mal raus...ok. Hübsch. Zurück ins Auto. Wir beschließen bis zum frühen Abend Siesta zu halten.

Um halb sieben finden wir uns am Wolf Ranch Parkplatz ein, leider mit einer ganzen Menge anderer Leute. Unser Plan ist nämlich, quasi das Gesicht des Parks, den Delicate Arch im Sonnenuntergang zu bewundern. Der 2 km lange Aufstieg kostet mich ganz schön Puste führt aber an der historischen Wolf Ranch vorbei (ein kleines Holzhäuschen). Weiter auf der Strecke wandert man über von Wind abgeschliffenen roten Sandstein, mit kleinen "Gärtchen" in Aushöhlungen in den sich Sand gesammelt hat. Man sieht auch Vorstufen von Bogen und kleinere Felsbögen. Schließlich erreichen wird das kleine Felsplateau und ganz alleine steht da dieser Delicate Arch. Wir freuen uns schon auf die tollen Farben beim Sonnenuntergang, nur leider haben wir nicht mit Horden von Touris gerechnet, von denen jeder Mal ein Bild von sich unter dem Bogen haben wollte. Das spielt sich so ab: "Jetzt gut?" "Hm, ja, na, ich mach ma noch'n Foto. Und noch eins. Ah...vielleicht ist dadrüben besser?" Und die Aussicht von direkt unter dem Bogen ist auch viel besser als von 2 m daneben, mal besser ein paar (langweilige) Fotos machen. Und hinlegen kann man sich unter dem Bogen auch ganz toll...vielleicht sieht's dann anders aus? Oh, mal den Typen dadrüben winken? Das war sehr, sehr anstrengend. Man hatte nur mal ganz kurze Augenblicke den Bogen ohne irgendeinen häßlichen Poser zu erwischen. Das hat aber doch mal geklappt:


(ah...)

Weiterreise nach Moab

Nach unserem Frühstück mit hausgemachtem French Toast (den kennen nicht mal die Franzosen) und vor der Abreise haben wir noch die Kolibris im Vorgarten fotografiert:


(bzzzbzzz...)

Wir nehmen die Route "Scienic Byway 12" von Panguitch bis zum Capitol Reef. Fünf Stunden Fahrt durch Utah's schönste Wüsten liegen vor uns. Panguitch, die alte Mormonenstadt, lassen wir schnell hinter uns, man kann aber einige hübsche Backsteinhäuschen im Vorbeifahren bestaunen. Dann folgt Tropic, ein kleiner Ort hinter dem Bryce Canyon. Schon von dort aus kann man die lachsfarbenen Klippen des Powell Points sehen. Anschließend folgt der Touri-Ort Escalante, bekannt für das Escalante Staircase Monument und das "Loch im Felsen". Von Elscalante brachen 1879 - 1880 etwa 200 Mormonen auf, um den Süden zu missionieren. Auf der direkten Route dorthin mußten sie 6 Wochen lang einen Felsen durchbrechen, um ihre 83 Planwagen durch zu schaffen.

Von dort geht's in engen Kurven über eine wilde Felshügellandschaft, manchmal geht's links und rechts gleichzeitig runter, huiiiiiii.


(Aktionshot aus dem Auto)

Nördlich von Boulder geht's dann bergauf über das Aquarius Plateau, angeblich eines der höhsten bewaldeten Plateaus der Erde. Von dort aus können wir bereits das Capitol Reef sehen.

An der Parkinformation des Capitol Reefs entscheiden wir uns für einen Guided Scienic Drive, man kann während des Fahres etwas über die dort abgelagerten Schichten erfahren, versteinerte Rippel eines Urzeitmeeres betrachten und Schluchten erkunden - das können wir leider nicht, denn wir dürfen mit unserem umweltfreundlichen Fahrzeug keine Dirt Roads fahren. Ausserdem weiß man auch nie zu welchen Streckenpunkt die Beschreibung im Heft gehört, die 2 Dollar für die Broschüre hätten wir uns wohl sparen können...Leider können wir auch gar nicht den Waterpocket Fold sehen, eine riesige Felspalte mit Wasser drin. Auf den Bildern sah das so cool aus! Mist, aber entweder braucht man hier Zeit zum Wandern (am besten auch nicht Mittags) oder einen Geländewagen.

Nach dem Canyon fahren wir viele Kilometer durch eine Wüsten-Mondlandschaft. Die Klimaanlage im Auto schafft es auch nicht mehr wirklich das Auto kühl zu halten. Die Wettervorhersage hat Temperaturen um die 36 °C angekündigt und die Sonne scheint :)

Schließlich erreichen wir Moab, unser Ziel. Hier wurde in den 50er Jahren Uran abgebaut, doch anscheinend war der Tourismus lukrativer als der Uranabbau, denn bereits 10 Jahre später wurden Nationalparks the Arches und Canyonlands erschlossen. Zum Sonnenuntergang machen wir noch einen Abstecher zum Arches Nationalpark und sehen die Sonne am Balanced Rock versinken.


(Sonnenuntergang am Balanced Rock)