Donnerstag, 23. August 2007

Die Park Avenue und Canyonlands

Klingt alles ganz fancy...und ist es eigentlich auch :)

Wir haben spontan unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängert, auch noch den anderen Nationalpark, Canyonland, zu sehen. Ich frage mich wie das mit dem Uran hier ist...sind wir schon verstrahlt?

Im Frühstücksraum sind wir die einzigen Nicht-Asiaten, die anderen schmatzen gehörig an ihrem Frühstück. Dabei ist das gar nicht so toll. Es ist wieder ein kontinentales Frühstück. Wenigstens hat man eine ganz gute Auswahl: Toast (weiß, Weizen und Rosine), Kirsch-Bagel (bäääh) und French Toast und Muffins. Die Muffins fand ich am Anfang super, aber jetzt kommen sie mir zu den Ohren raus und meistens gibt es eh nur die doofen Bananenmuffins. Zum Glück gibt es Obstsalat - immerhin!

In den frühen Morgenstunden machen wir uns auf die Park Avenue im Arches Nationalpark zu erkunden. Vom Parkplatz geht es ein Flußbett hinunter, umgeben von glatten, hohen Felswänden. In diesem Nationalpark ist die Tierwelt an die Wüste angepasst; zu meiner Erleichterung gibt es hier keine Bären, aber dafür gibt es Berglöwen, Klapperschlangen, Skorpione und schwarze Witwen. Man darf sich laut der Parkinformation auf keine Flächen abstützen, die man vorher nicht gesehen hat und sollte auch die Füße nicht in dunkle Rillen stecken - weil da was Giftiges lauern kann. Ich werde natürlich auch gleich vom einem Spinnennetz angefallen: Ahhhhh! Ahhahhh! Die zugehörige Spinne konnte nicht gefunden werden. Dafür aber ein paar Gekos.


(Park Avenue in Utah)

Für den heißen Nachmittag haben wir uns die Canyonlands vorgenommen. Das Problem ist, der Green River und der Colorado River haben sich tief eingeschnitten in die Landschaft und bilden ein großes "Y". Der Park ist deshalb in 3 Gebiete eingeteilt, die nicht mit einander verbunden sind: Island in the Sky (ein Hochplateau), the Needles (Felsnadeln) und the Maze (das Labyrinth - der Let's Go schreibt: das ist was für "über-pioneers"). Da die Insel im Himmel am besten erschlossen ist entscheiden wir uns dafür. Am Visitorinformation Center sehen wir einen kurzen Film über die Entstehung des Parks und seine Flora und Fauna - interessant sind vorallem die Leute, die vor uns sitzen, denn die kommentieren den Film laut mit: "Oh, beautiful!" und Ähnlichem.

Es gibt außerdem einen kostenlosen "Don't bust the Crust"-Button, so steht's am Schaukasten. Als ich einen älteren Ranger danach frage, lächelt er väterlich an (ich bin mir jetzt ziemlich sicher der Button ist für Kinder gedacht) und meint ich müsse aber erst einen entsprechenden Test bestehen. Er schickt mich zurück zum Schaukasten, damit ich den Text durchlese. Also: die "Crust" ist ist ziemlich cool. Sie besteht aus einen symbiotischen Verbund von Cyanobakterien, Algen und Moosen. Die Bakterien bilden lange Fibern aus, die Sandkörner fangen und festhalten. So entstehen kapillare Zwischenräume in denen sich Kondenzwasser sammelt. Von diesem Wasser und Stickstoff und Kohlendioxid aus der Luft leben die dann. Der Boden ist also prima gegen Erosion geschützt und zudem bieten die kleinen Türmchen, zwischen den auch Platz für andere Pfanzensamen ist. Ganz schlimm ist es wenn dumme Touristen querfeldein trampeln und die Kruste kaputt machen. Gut, dass ich jetzt "Crust Embassedor" bin! Jetzt ist Schluß mit Rumtrampeln! (Mehr Info und Rasterelektronenmikrokopiebilder seht ihr hier)


(die dunklen Hubbel ist die cryptobiotische Kruste)

Nachdem bestandenen Test, geht's hinaus in die 100 F (37 °C oder so). Die Sonne brennt von Himmel und bei unserer kurzen Wanderung zum Mesa Arch teste ich mal ob es hilft das T-Shirt nass zu machen. André macht gleich wieder Witze von wegen Miss Wet T-Shirt, jajajaja. Klappt aber prima. Bis wir wieder am Auto sind ist das Shirt trocken und ich prima gekühlt! Canyonlands ist aber wirklich was für kältere Jahreszeiten! Es ist ziemlich leer, was ich angenehm finde nach dem Delicate-Arch-im-Sonnenuntergang gestern. Trotzdem, nach dem Grand Canyon und dem Bryce Canyon und dem Arches Nationalpark und bei der Hitze, sind wir abgespumpft. Wir schauen noch ein bißchen in die Tiefe des Canyons und fahren dann heim zur Dusche und zur Klimaanlage. Ahhhh! *seufz*


(Canyonlands, da unten ist irgendwo der Colorado River)

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