Sonntag, 26. August 2007

Monument Valley bis Montrose

Heute begeben wir uns ins Monumentvalley. Diese Gegend sieht laut "Let's Go Southwest" am ausserirdischsten überhaupt aus, sei uns aber am geläufigsten. Das käme von vielen, vielen Wild West Filmen, die diese Kulisse nutzten.

Übrigens läuft gerade Hulk im Fernsehen, wußtet Ihr, dass ein Stück der Verfolgungsjagd im Arches Nationalpark spielt? Unter dem eindrucksvollen Double Arch zertrümmert Hulk den ersten Hubschrauber, später flüchtet er sich in das Felslabyrinth "Fiery Furnace", das anschließend von noch mehr Hubschraubern geplättet wird. Ausserdem trampelt Hulk ganz viel von der kryptobiotischen Kruste platt, ich kann das nicht befürworten.

Also zurück zum Monument Valley: Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, belagerte erstmal ein Horde Indianerschafe die Strasse. Wir mussten die unzivilisierten Biester leider alle töten.


(Wer hat hier Vorfahrt?)

Weiter geht's zum Visitor's Center, wir werden erstmal durch den Souvenirladen geleitet, Indianerdecken, Indianerschmuck, Indianerkeramik, Indianergürtel, Indianerhinstellfiguren und John-Wayne-Tassen, John-Wayne-Uhren, John-Wayne-Aschenbecher, John-Wayne-T-Shirts, John-Wayne-Toilettensitze, ... Eigentlich fand ich nur die Papaufsteller richtig gut, die gab's aber nicht zu kaufen. Und ich hätte noch einen Sitz für John Wayne im Flieger gebraucht.

In einer ziemlich unprofessionellen und auch etwas lieblosen Ausstellung versuchen wir etwas mehr über das Leben der Indianer zu erfahren. Ich versuche mich an einigen Din-A4 Ausdrucken unter einer flackernden Neonlampe an der ersten, zweiten, dritten, vierten und fünften (spirituellen) Welt. Das ist die Navajo-Welt-Schöpfungsgeschichte. Ich glaube das ging so: alles fing an mit der ersten Welt es gab noch keine Lebewesen, eher Geister, in der zweiten Welt gab es dann Insekten, in der dritten blaue Vögel, in der vierten dann die größeren Tiere Elche, Bighorn Schafe etc. und zum Schluß, in der fünften Welt taucht dann der Mensch auf. Der Schakal ist der Neugierige, er hat ziemlich viel Kontakt mit den Menschen, dann irgendwann klaut er dem Wassermonster sein Kind und es gibt Ärger - nämlich eine große Dürre. Die Menschen bitten den Schakal das Kind zurückzugeben und dann wird alles gut.

Dann fahren wir durch's Monument Valley - auf einer Dirt Road - wir Rebellen! Na, ein bißchen mulmig ist uns schon, weil Dirt Roads von der Versicherung ausgeschlossen sind (nicht weitersagen). Die Schlaglöcher sind nicht ohne und oft drehen wir im losen Sand durch - aber das Auto wird so richtig schön dreckig. Das war eigentlich schon das Coolste am Valley. Es gibt natürlich tolle Felsen zu sehen, aber es ist immernoch brutal heiß und es macht nicht viel Spaß aus dem Auto auszusteigen. Ausserdem haben wir auch schon tollere Felsen gesehen. Hier trotzdem ein Eindruck:


(Wir machen ordentlich Dreck!)


(Canyonerooooooo, Canyonerooooo)

Nach dieser tiefen spirituellen Erfahrung packen wir uns wieder auf den Highway. Es geht über Mexican Hat (es gibt da einen Felsen der aussieht wie ein Mexikanischer Hut, deshalb) nach Cortez und dann weiter nach Durango. Zwischen letzteren beiden Städten liegt der Mese Verda National Park mit den größsten Puebloan (Anasazi)- Siedlungen, die in den USA gefunden wurden. Das die bekannteste ist Cliff Palace - ihr habt 100%ig schon Bilder davon gesehen. Es ist auch der einzige National Park, der ausschließlich aus archeologischen Gründen gebildet wurde. Ich möchte unbedingt eine Ranger geführte Wanderung in die (nur) 800 Jahre alten Ruinen machen, nur leider braucht man dazu Tickets aus dem Visitor Center, das in einer Stunder zumacht und dank einer Baustelle brauchen wir mindestens 1.5 Stunden dorthin. Toll. Dann eben nicht. Wir machen quasi auf der Hakke kehrt. Dann nächstes Mal.

Jetzt sind wir den Rockies schon wieder richtig nah und unser Weg schraubt sich immer höher in die Berge hinein. Endlich wieder vernünftige Temperaturen! Ouray ist ein richtig niedlicher Ort in den Bergen mit alten Steinhäusern, aber leider auch ein wenig teuer, so fahren wir weiter in die paar 1000 Einwohner-Stadt Montrose, wo wir für 60 Dollar übernachten und weitere 5 Dollar ein leckeres Essen aus der Mikrowelle genießen...hmmm.


(Bergbauruinen in den Rockies)

Besonders bewerkenswert war heute der krasse Unterschied zwischen der ausgedörrten Wüste am Monument Valley und dann die grünen Rockies, mit Wäldern, Seen und Bergwiesen - das sah alles noch mal doppelt so einladend aus, wie am Anfang unserer Reise.

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