Sonntag, 19. August 2007

Tag 2 am Grand Canyon

Wir hatten große Pläne für den Freitag: eigentlich hatten wir uns den Kaibab Trail vorgenommen. Wir vermuten, dass dieser Hike mit dem Bright Angel Trail vergleichbar ist, nur dass man nach 3 Meilen am Skeleton Point umgekehren kann (Skeleton, wegen einiger abgestürtzter Wanderer, deren Skelette man ziemlich lange untenm im Canyon bewundern konnte). Da wir aber spät dran waren und der komplette Weg in der Sonne lag und zudem dort auch Mulis eingesetzt werden und wir sowieso noch vom Vortag ziemlich kaputt waren, haben wir uns spontan für einfacheren den Rim Walk entschieden.

Vom Parkplatz nahe des Trail Heads vom (Döner *höhö*) Kaibab Trail liefen wir also auf dem asphaltierten, rollstuhlgerechten Luxusweg Richtung Mather Point. Dort gab es aufregendes Wildlife zu beobachten:


(hmmm...lecker Beeren!)

Eine zu gemütliche Wegstrecke für uns Raubeine, deswegen entscheiden wir uns zur nächsten Gelegenheit den Shuttlebus nach Hermit's Rest zu nehmen. Leider gab es keine direkte Verbindung und wir mußten zwischendrin umsteigen. Dies gestaltete sich unerfreulich, denn es stand schon eine riesen schlange am Wartepunkt, in der prallen Sonne. Nachdem im Bus niemand im Bus stehen durfte, kamen wir weder in den ersten Bus, noch in den zweiten Bus rein - nach dem ein Ranger sagte wir müssen 10 min auf den Nächsten warten, beschlossen wir zu laufen und am nächsten Stop in den Bus zu hüpfen. Pfff, die müssen mal bei den Potsdamer Busfahrern Nachhilfe nehmen! Die hätten die Wartenden in einen halb so großen Bus locker reingebracht!

Auf der etwa 1 Meilen langen Strecke konnten wir wieder Condore beobachten. Schließlich hat's mit dem Bus doch geklappt und wir ließen uns bis nach Hermit's Rest bringen. Der "Hermit" war ein freundlicher, älterer Herr, der in den 20ern an heißen Tagen gerne aus dem Canyon (dort kann es dann locker 50 °C heiß werden) hinauf zum Rand kam, um sich abzukühlen. Er hat auch die ersten Besucher herum geführt und ihnen das Überleben in der Wildnis beigebracht und so. Jedenfall kann man von dort auf einem unbefestigten, schmalen Pfad direkt am Abgrund entlang jonglieren. Eine wahnsinnige tolle Aussicht, aber spätestens an der Abyss (wegen des Namens?) wurde es mir zu gruselig - der Weg war jetzt kaum zwei Fußbreit entfernt von 300 m tiefen Felsklippen. Nach der offiziellen Parkzeitschrift überleben ein Sturz darunter nur wenige Touristen. Huuuu! Dann zog auch noch ein Gewitter auf und nach den vielen geblitzen Bäumen am Canyon Rand machten wir uns schleunigst Richtung Bus auf - gerade rechtzeitig vor dem Platzregen hatten wir gemütliche Sitze am Fenster eingenommen.

Den letzten Rest zum Auto sind wir doch wieder zu Fuß gelaufen, denn der Regen war weiter in den Canyon hineingezogen. Dies bescherte uns nicht nur Klasse Fotos, sondern auch die Gelegenheit mehrere ortsansäßige, mutmäßliche Hirsch-Elch-Riesen-Knuddel-Wildtiere aus nächster Nähe zu beobachten. Überraschenderweise waren diese Tiere nicht sehr scheu, sondern haben genüßlich weiter an den hübschen, blühenden Büschen gefuttert: hier Aktion-Fotos.


(mei, liab!)

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